Freiheit kann so schön sein. Das bedeutet auf dem FR, dass man zwischen neun Distributionen auswählen kann. Vier dieser Distros sind offizielle OpenMoko Projekte. Drei sind Portierungen von existierenden Linux-Distros und zwei sind von der Community zusammengestellte Distros. Warum also nicht ein zweites Betriebssystem installieren und den Dualboot nutzen.
Nach langem rumprobieren, etlichen Suchläufen in Google und vielen verzweifelten Versuchen ist es endlich gelungen, meinem Freerunner Dualboot beizubringen. Jetzt startet nach dem drücken des Powerbutton Qtopia – welches jetzt qtExtended heisst – in der Version 4.4. Wenn ich aber beim Starten zuerst den Powerbutton und dann den AUX-Button drücke (NAND Bootmenü) kann ich „Boot von SDCard“ auswählen und dann startet Om2008.9 (ASU).
Wie ich vorgegangen bin will ich hier kurz für die Allgemeinheit und als Nachschlagewerk für mich aufschreiben.
Um ein funktionierendes Image auf die SDCard zu flashen muss man die jffs2-Datei einbinden. Das geht am Besten auf einem Linuxrechner. Eine Anleitung dazu findet man hier. Bei mir hat das mit dem Qtopia-jffs2 nicht richtig geklappt und darum habe ich entschieden, Qtopia auf den FR zu flashen und ASU auf die SDCard zu installieren. Also genau umgekehrt dafür sinnvoller als ursprünglich geplant. Mit dem ASU-Image im „tar.gz-Format“ von hier hat das sehr gut geklappt.
scp Om2008.9-gta02......tar.gz root@moko:/media/mmcblk02/
Dann auf dem FR via ssh
cd /media/mmcblk02
tar xzf Om2008.9-gta02......tar.gz
Dann noch den Kernel in uImage.bin umbenennen und kopieren
scp uImage.bin root@moko:/media/card/
scp uImage.bin root@moko:/media/card/boot/
Danach konnte ich aus dem NAND (Power+AUX) von der SDCard booten.
Der nächste Schritt war die Anpassung der Repositories auf „testing“.
Dazu zuerst die original Dateien auf dem FR via ssh sichern
cp -r /etc/opkg /etc/opkg.orig
Dann alle URL’s im Verzeichnis /etc/opkg/ von „Om2008.9“ auf „testing“ anpassen
sed -i -e s,Om2008.9,testing, /etc/opkg/*.conf
Jetzt kann man mit opkg update && opkg upgrade das System aktualisieren.
Um den Urzustand wieder herzustellen, folgende Befehle ausführen:
mv /etc/opkg /etc/opkg.testing
und
mv /etc/opkg.orig /etc/opkg
Nun kann ich nach Lust und Laune entweder mein FR mit der qtExtended-Distro als Alltagshandy nutzen und mit der ASU-Distro die Entwicklung von OpenMoko verfolgen.
Fazit:
Mit qtExtended als Betriebssystem ist es möglich den FR schon beinahe als Alltagshandy zu nutzen, wäre da nicht das leidige Akkuproblem. Noch immer funktioniert das Powermanagement nicht korrekt und der Akku verlangt nach ca. 8h gierig nach einer Steckdose.
Ansonsten sind aber alle Programme nutzbar und sogar das von mir so geliebte Handwriting ist erstaunlich exakt. Bei anderen Handhelds/Smartphones wie z.B. Palm, SonyEricsson, etc. musste man die Buchstaben auf eine spezielle Art eingeben und sich diese zuerst aneignen. Beim FR hingegen kann man schreiben wie man es gewohnt ist. Die Software ist sogar lernfähig so dass ich Umlaute ohne grossen Aufwand hinzufügen konnte. Die WLAN-Verbindnung mit meinem WPA-Router klappt auch wunderbar. Hier kann es hilfreich sein, seinen Nameserver/Router in die Datei /etc/resolv.conf einzutragen. Oder nach erfolgreichem Verbinden via Netzwerk-GUI, im Terminal den Befehl „udhcpc eth0“ auszuführen.
Sicher ist der FR noch kein Ersatz für dein Handy und definitiv noch kein iPhone-Killer, aber es gibt eine Menge Aktivität in der Community, eine Menge Versprechen und eine Menge Potentzial. Nicht zu vergessen eine Menge Spass macht das Gerätchen so oder so.
Danke für die Anleitung, hab als erstes gleich mal meinen FR geflushed ^^
Nach einiger Testzeit bin ich jetzt bei FDOM:
Telefonieren und Akku (mit „apm -s“) gehen ohne Probleme und gleichzeitig hab ich die Entwicklung von OpenMoko besser im Blick als bei qtExtended – adieu Dualboot 😉
Danke und Grüße, Basti
Bei mir läuft jetzt auch FDOM. Aber immer noch im Dualboot (FDOM auf SD, qtExtended im Flash). Bin somit ganz zufrieden und kann trotzdem die Entwicklung weiter verfolgen.
Wünsche weiterhin viel Spass mit deinem FR.
Tom